Gummersbacher Schützen dankten beim Kommers fleißigen Helfern . In der Schützenburg feierten die Kompanien die Gewinner der Pokale. Simmi Fischer erhielt eine Urkunde für die Renovierung des Schießstandes. Mit großem Zeremoniell und lautem Salut ist der Schützenverein Gummersbach am Samstag in sein 176. Fest gestartet.
Ein Meer von grünen Mützen überschwemmte am Nachmittag nach und nach den Bismarckplatz. Dort marschierten neben einigen hundert Schützen aus den vier Kompanien Stadtmitte, West, Berstig und Mühlenseßmar auch Musiker von vier Kapellen auf. Die Musikzüge der Feuerwehren Olpe und Bergneustadt, der Fanfarenzug Meinerzhagen und der Musikverein Heddinghausen ließen in perfektem Zusammenspiel den „Großen Zapfenstreich“ erklingen. Mit Böllerschüssen, die vom Hexenbusch über die Stadt donnerten, formierte sich der Zug gen Steinberg.
Vor vollbesetzter Schützenburg begrüßte der Vorsitzende Stefan Schnell zum Kommers eine Reihe von Ehrengästen – allen vorweg das Königspaar Stefan und Annette Gerhards. Landtagsabgeordneter Peter Biesenbach war gekommen, die Stadtspitze führte Bürgermeister Frank Helmenstein an. Dem war die Anspannung ob der vor ihm liegenden Herausforderungen bereits anzusehen. „Wenn ich nur einen Wunsch frei hätte, würde ich gern Gummersbacher Schützenkönig sein“, verriet er am Rande des Geschehens.
Mit Delegationen waren die Schützen aus Derschlag und Müllenbach angereist. Letztere hob Schnell besonders heraus: „Es ist gut, Freunde hier zu wissen, die genauso denken wie wir.“ Ohne Orden, sondern mit herzlichen Worten, dankte der Verein verdienten Kameraden. Burkhard Müller und Klemens Mürtz haben die Prüfung der Vereinskasse über Jahrzehnte mit fachmännischen Blicken begleitet, verriet Schützenchef Schnell. Dafür dankte auch Schatzmeister Horst Naumann. Ebenfalls tausende Stunden für den Verein im Einsatz war Siegfried „Simmi“ Fischer. Der Vize-Sportwart der Sportschützen hatte bei der Renovierung des Schießstandes maßgeblich mitgemischt – und erhielt dafür eine Dankesurkunde.
Für die Konzeption der Schützenausstellung zum Stadtjubiläum wurde Gunter Franken gratuliert. „Eine sehr gelungene Sache“, fand Schnell: „Hier hat auch Stadthistoriker Gerhard Pomykaj tolle Arbeit geleistet.“ Der hatte in diesem Jahr zudem den historischen Aufsatz zur Festschrift beigesteuert. „Wir hoffen sehr, dass Sie uns als Gastautor erhalten bleiben.“
Die Verleihung der Schießpokale begleitete traditionell der Jubel der einzelnen Kompanien. Für seine Kompanie Mühlenseßmar nahm Martin Medgenberg den Hans-Jost-Gedächtnispokal entgegen. Dem Führer der Stadtmitte, Michael Stiletto, wurde der Hubert-Sülzer-Pokal überreicht. Monika Fischer nahm den Damenpokal mit nach Hause. Um Mitternacht endete der Kommers mit einem Fackelzug in die Stadt. Heute wird das Fest mit dem Königsfrühstück und Frühschoppen fortgesetzt. Ab 15 Uhr will sich der Bürgermeister an der Hermannsburg dann zum König schießen – doch Konkurrenz hat sich schon angesagt.
Artikel der OVZ vom 8.6.2009