Ein Stück weit den Alltag vergessen

Die Gummersbacher Schützen feiern am Wochenende ihr viertägiges Fest rund um die Schützenburg. Auf ein ereignisreiches Jahr blickt der traditionsreiche Schützenverein in Gummersbach zurück – und gleich vor ihm liegt nun eine Reihe schöner Festtage. “Unsere Stadt hat ein sensationelles 900-jähriges Jubiläum gefeiert, mit einer Vielzahl von Veranstaltungen, die die Bürger der Kreisstadt noch enger zusammenrücken ließen. Der Höhepunkt war der große Festzug im Juni”, erklärt Stefan Schnell, der Vorsitzende des Gummersbacher Schützenvereins. Besonders stolz sind er und sein Verein auf den starken Mitgliederzuwachs der letzten drei Jahre. Die Mitgliederzahl stieg immerhin um 120 Schützen auf erstmals über 900 Grünröcke.

Der Verein hat 2009 mit einigen Aktivitäten auf sich aufmerksam gemacht – unter anderem durch die Ausstellung im Rathaus, die viele Neugierige anlockte. Die Besucher gingen auf eine Zeitreise durch die letzten 175 Jahre Stadtgeschichte, zu der auch untrennbar der Schützenverein gehört. Der Initiator und Sammler vieler Gummersbacher Erinnerungsstücke, Gunter Franken, wurde mit viel Lob für das unermüdliche Zusammentragen der Exponate bedacht.

“Ein solches Archiv, mit so vielen schönen Stücken zur Geschichte einer Stadt und ihres Vereins, lässt das Herz höher schlagen”, so Schnell. Eine Selbstverständlichkeit war es für die Schützen, am Festzug teilzunehmen, und so ließen die Grünröcke zum Stadtjubiläum das Bild des Zuges noch ein wenig bunter strahlen.

Positiv verzeichneten die Grünröcke außerdem, dass der Pachtvertrag, der den Schützen die Schützenburg erhält, nun auf mehrere Jahre gesichert ist. Schön geworden sei auch der Außenbereich des Schießstandes auf dem Steinberg, betont der Vorsitzende. “Unser Dank gilt hier Rainer Raymund und den Sportschützen, die Beachtliches geleistet haben.”

Für das nun anstehende Schützenfest verspricht der Vorsitzende wieder ein tolles Programm – nicht zuletzt dank der Sponsoren, die den Verein unterstützen. Zu denen gehören die Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt, die Aggerenergie, die Firma Thomas Kind und die Erzquell Brauerei.

Mit zwei Hoftouren nach Juist und Münster, ihrer Freude am Feiern sowie vielfältigen Aktivitäten haben die Majestäten Götz und Anne Timmerbeil ihr Hofjahr zelebriert. Und auch jetzt freuen sie sich schon sehr auf das Wochenende und auf tolle Festtage – allerdings mit einem lachenden und einem weinenden Auge. “Es gibt kaum eine schönere Möglichkeit, dem Alltag ein wenig zu entfliehen, Freundschaften zu pflegen und neue Freundschaften zu begründen”, sind sich die Majestäten sicher. Sie wünschen ihren Nachfolgern ein besonders schönes Hofjahr.

Neuer Schützenmarsch

Während des Hexenbuschkonzertes am 19. November 2009 erklang erstmals der von Guido Rennert, Musiker im Musikkorps der Bundeswehr, neu arrangierte Gummersbacher Schützenmarsch. Er sorgte für Begeisterung bei den Konzertbesuchern und strahlte regelrecht im frischen Kleid. Der Schützenmarsch von Ernst Brüning beeindruckte auch die Musiker der Bundeswehr, und so versprach deren Dirigent, der Oberstleutnant Walter Radzeck, ihn in das Repertoire des Korps aufzunehmen.

Zum Schützenfest wird nun zum ersten Mal der neu arrangierte Gummersbacher Schützenmarsch gespielt. Die Originalpartitur erhielt beim Konzert übrigens Manfred Jost, der als Grünrock der Reserve und Vorsitzender des Hexenbuschvereins zum Bindeglied zwischen Schützen und Musikkorps wurde.

Jungschützen

Parallel zum Wettbewerb um den Helmenstein-Pokal wird am Sonntag das Jungschützenmeister-Schießen zum vierten Mal ausgetragen. Teilnehmen dürfen alle Schützen bis zum Alter von 23 Jahren. Ziel ist es, die Jugendlichen an den Verein zu binden.

Vergangenes Jahr konnte sich Christian Heedt aus der Kompanie Mühlenseßmar gegen immerhin 14 Mitstreiter letztendlich durchsetzen. Er siegte mit 124 Ringen und zeigte sich stolz, als der Vorsitzende der Schützen, Stefan Schnell, ihm die Jungschützenmeisterkette überreichte.

Helmenstein-Pokal

Im August 2009 wurde erstmals der vom Bürgermeister gestiftete Frank-Helmenstein-Pokal vergeben. Anders als bei den Wettbewerben um den Hans-Jost- und Hubert-Sülzer-Pokal können an dem neuen Schießen auch Nichtmitglieder teilnehmen.

Bei der Premiere im letzten Jahr setzte sich Kompanieführer Johannes Sologuren gegen die ehemalige Majestät Wolfgang Müller durch. Bürgermeister Frank Helmenstein gratulierte persönlich, und vom Vorsitzenden Stefan Schnell gab es großes Lob.

Artikel der OVZ vom 28.5.2010