"Froh gesellig, edel und bieder"

Gummersbacher Schützen feierten ihr grün-weißes Fest im 175. Jahr

In ihrem Schützenmarsch nennen sich die Gummersbacher Grünmützen “froh, gesellig, edel und bieder”. Letzteres bedeutetet hier natürlich im Ursprungssinn “anständig” oder “ehrbar”. Das amtierende Königspaar Wolfgang und Petra Müller und der gesamte Hofstaat waren beim Festkommers am Samstagabend jedenfalls in schmucken Kostümen aus der Biedermeierzeit gekleidet – ganz nach der Mode von 1833, dem Gründungsjahr des Schützenvereins.

Das Jubiläum selbst war bereits eine Woche zuvor mit Festakt und Großem Zapfenstreich gewürdigt worden. Deshalb konnte nun ein (fast) ganz normales Schützenfest gefeiert werden. Los ging’s am Freitag mit Kirmes und Partymusik auf dem Festplatz. Heute geht es weiter mit Königsfrühstück, Frühschoppen und dem Königsvogelschießen ab 15 Uhr an der Hermannsburg.

Zapfenstreich mit 170 Musikern

Am Samstagnachmittag hatten sich rund 300 Schützen und etwa 170 Musiker auf dem Bismarckplatz zum Zapfenstreich versammelt. Am Platzkonzert wirkten der Musikzug der Feuerwehren von Olpe und Bergneustadt, der Fanfarenzug Meinerzhagen und der Musikverein Heddinghausen mit. Anschließend machte sich der Festzug auf zur Schützenburg auf dem Steinberg – ein außergewöhnlich stimmungsvolles Bild dank der historischen Kostüme des Königshofs und der Droschke, in der die Ehrenmitglieder Henner Lyuken und Rolf Naumann kutschiert wurden.
Beim Festkommers am Samstagabend wurde dann doch noch ein bisschen ans Jubiläum erinnert. Auf Leinwand projizierte Filmaufnahmen erinnerten an die Jubiläumsschützenfeste von 1958 und ’83. Der 58er König Henner Luyken wurde besonders geehrt (siehe “Oberberg persönlich”). Von Jubel begleitet wurde die Ausrufung der Pokalsieger: Beim Kampf um den Jost-Pokal zählt auch die Mannschaftsstärke beim Antreten zum Zapfenstreich auf dem Schützenplatz, was diesmal in einem knappen Ergebnis der Kompanie Stadtmitte den Sieg brachte. Am treffsichersten beim Wettstreit um den Sülzer-Pokal war die Kompanie West.

Glück mit dem Wetter hatten die Schützen auch beim Autokorso am Sonntag. Neben etwa 70 Pkw und einem Feuerwehrauto war auch ein Lkw dabei – voll geladen mit VfL-Spielern. Das Ziel war diesmal wahrhaft königlich: Station wurde in Schloss Ehreshoven gemacht. Für ihren Wagenschmuck ausgezeichnet wurde Klaus Adriani vor Klaus Döhl und Annette Helemann.

Artikel der OVZ vom 19.5.2008