Heinz Küper ist Doppelkönig

König Heinz aus dem Hause Küper ist neuer König der Gummersbacher Schützen. Mit der 70. Patrone großen Kalibers beendete der 64-Jährige aus Wiedenest gestern Abend einen dramatischen, drei Stunden dauernden Wettstreit von zuletzt fünf Königsaspiranten. Der pensionierte Berufssoldat hatte 1983 schon einmal den Königsvogel erlegt und ist nach Christian Haselbach (1859 und 1860) überhaupt erst der zweite „Doppelkönig“ in der Geschichte des Gummersbacher Schützenvereins. Als Königin krönte Vorsitzender Joachim Lölsdorf Heinz Küpers Ehefrau Irene.

(Bilder: Ising) Auf den Schultern hoch leben ließen die Gummersbacher Schützen ihren neuen König Heinz aus dem Hause Küper.

Bei strahlendem Sonnenschein eröffnete Lölsdorf mit dem Ehrenschuss des Bundespräsidenten die Jagd auf den „Bussard von der Kampwiese“. 14 Schützen reihten sich ein und feuerten auf das hölzerne Federvieh. Wegen des tollen Wetters, und weil den mehreren hundert Zuschauern an der Hermannsburg auch die flotten Rhythmen des Feuerwehrmusikzugs Olpe so gut gefielen, ließ Lölsdorf 150 Schuss Kleinkaliber laden.

Den Reigen derer, die es mit schwerer Munition wissen wollten, eröffnete Bürgermeister Frank Helmenstein. Doch die Flinte wollte nicht wie er. Nach der zweiten Ladehemmung musste ein neues Schießeisen her. „Wenn man mit einer Panne anfängt, geht’s bestimmt gut aus „, machte Lölsdorf Helmenstein Mut. Doch vergebens.

Die Tischlerei Knopp & Zeitz hatte diesmal einen besonders zähen Vogel gebaut. Als den Björn Stade regelrecht halbierte, schien das Ende nahe. Doch es brauchte noch manche Kugel, bis nur noch ein kleiner Klotz in der Mitte des Kastens hing. „Ich schieß‘ den jetzt weg“, meinte Küper. Der passionierte Jäger und Sportschütze zielte, drückte ab – und saß Sekunden später als neuer König auf den Schultern der Schützen. Zu den ersten Gratulanten gehörten die Konkurrenten, Sohn Peter und der scheidende K önig Ralf Brüning.

Bevor es am Nachmittag an der Hermannsburg hieß „Der König ist tot, es lebe der König“, hatte Brüning zum traditionellen Königsfrühstück ins Brauhaus eingeladen. Sein Bruder Dieter ließ als Oberhofmeister ein sehr abwechslungsreiches und harmonisches Hofjahr Revue passieren, bevor Uwe Dick als Vorjahreskönig die Laudatio auf seinen Nachfolger hielt. Als Polizist sei er zwar stets gut informiert, aber zu viel aus dem Nähkästchen wolle er nicht erzählen. Ralf Brüning stamme aus einer traditionsreichen Schützenfamilie. Im Vorjahr habe er seinem Sohn, der in Reininghausen Kinderprinz war, nicht nachstehen wollen und zum zweiten Mal einen Vogel von der Stange geholt. Denn bereits 1978 sei Ralf Brüning Prinz in Derschlag gewesen. Mit seinem Charme und seiner Freundlichkeit, so Dick, sei König Ralf ein guter Repräsentant des Gummersbacher Schützenvereins gewesen.

Ein strahlendes Königspaar: Irene und Heinz Küper wurden vom Schützenvereins-Vorsitzenden Joachim Lölsdorf (v. li.) gekrönt.

Bericht der OVZ vom 13.6.2006