Bislang große Beteiligung – Gelungenes Open–Air und Kinderfest – Ehrung und volles Haus beim Festkommers
Bilder: adi, Martin Hütt (1) — Mit viel Musik und guter Laune zogen König Wolfgang Hecker, seine Frau Ellen und die Schützenfamilie durch die Kreisstadt.
Das hat es wohl nur ganz selten in der jüngeren Geschichte des Gummersbacher Schützenvereins gegeben. Der Bismarckplatz, wo am Samstagnachmittag die Kompanien einmarschierten, war schwarz voll Menschen. Es waren zum einen viele Zaungäste gekommen, die sich diese Tradition und das anschließende Platzkonzert nicht entgehen lassen wollten. Zum anderen waren aber auch so viele Schützen anwesend, dass man sogar anliegende Straßen nutzen musste, um eine ansehnliche Formation zu erstellen, die sich anschließend auf den Festzug durch die Stadt machte.
Aufstellung am Bismarckplatz vor dem Festzug durch die Stadt.
„Schützenfest ist in“, freute sich der 2. Vorsitzende des Schützenvereins, Udo Wiesener. Dass in diesem Jahr besonders viele Menschen an den Veranstaltungen teilnehmen und auf den Festplatz unterhalb der Stadthalle strömen, zeigte sich bereits am Freitag. Kaum ein freier Platz war in der Stadthalle mehr beim Kinderfest zu ergattern, als das Wittener Jugendtheater es verstand, mit dem Stück „Die Abenteuer von Findus und Pettersson“, die kleinen Besucher zu fesseln.
Die größeren Schützenfestbesucher kamen dann am Abend auf ihre Kosten, als die „Big Ones“ und die Grönemeyer-Coverband „Schack“ Open-Air abrockten, was das Zeug hielt. Am Samstag legte der Vorstand des Schützenvereins dann zum Gedenken einen Kranz am Grab von Robert Blume nieder, der maßgeblich an Finanzierung und Bau der Schützenburg beteiligt war, die 2012 nunmehr 100 Jahre alt wird.
Blume hatte in der Zeit seines Wirkens zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts mit erheblichen Anfeindungen zu kämpfen und verlor gar seine berufliche Stellung als damaliger Direktor der Volksbank. Dennoch war es ihm möglich, mit Hilfe der Besitzer der Firma Steinmüller im Jahr 1912 den Bau der Schützenburg zu vollenden.
Am Grab von Robert Blume, der Wesentliches zum Bau der Schützenburg beigetragen hatte, legte der Vorstand einen Kranz nieder.
Gut gefüllt war am Samstagabend die Stadthalle zum Festkommers. Untermalt vom Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Iseringhausen amüsierten sich die Gäste, unter anderem große Abordnungen der Schützenvereine aus Müllenbach und Derschlag. Erstmals seit vielen Jahren zeichnete nicht der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Olpe für die Festmusik verantwortlich. Und das aus gutem Grund. Mit Gerhard Reuber hatte nach dem vergangenen Schützenfest der musikalische Leiter der Olper Musikanten angekündigt, aus gesundheitlichen Gründen den Dirigentenstab abzugeben, so dass die Olper Musiker um eine künstlerische Pause baten.
Gestern nun wurde Reuber vom 1. Vorsitzenden des Gummersbacher Schützenvereins, Stefan Schnell, feierlich verabschiedet, erhielt Abschiedsgeschenke und die Versicherung, dass die über die 19 Jahre seines Wirkens in Gummersbach entstandenen Freundschaften weiterbestehen und gepflegt würden. Die Verabschiedung mit dem Abba-Hit „Thank you fort he music“ sorgte für die eine oder andere Träne.
Am Sonntagmorgen konnte auch das schlechte Wetter die Schützen nicht von der schon traditionellen Korsoofahrt abhalten. Angeführt vom Königspaar Wolfgang und Ellen Hecker zog die grün-weiße Karawane über den Reichshof nach Bergneustadt, wo im Kranwinkelsaal ein Frühstück und der Musikverein Heddinghausen warteten. Nach der Rückkehr gab es in der Stadt ein Platzkonzert. Der Trubel dauert noch bis Montagabend. Mit besonderer Spannung blicken die Schützen natürlich auf das morgige Vogelschießen, das um 15 Uhr an der Hermannsburg startet.
Bericht von Oberberg-Aktuell.de, 03.06.2012