Bürgermeister Frank Helmenstein ist der neue König des Gummersbacher Schützenvereins – Mit dem 161. Schuss fiel der Vogel
Bilder: Martin Hütt —Überschäumende Freude und Tränen der Rührung beim neuen Gummersbacher Schützenkönig Frank Helmenstein.
Kaum einer der zahlreichen Zaungäste, die trotz Dauerregens am Schießplatz an der Gummersbacher Herrmannsburg stundenlang ausgeharrt hatten, wusste genau, was heute um 18:15 Uhr in Frank Helmenstein vorging. Aber nahezu alle konnten es ahnen, als er nämlich mit dem 161. Schuss dem Vogel beim Königsschießen des Gummersbacher Schützenvereins den Garaus machte. Ein kurzer Schreck nach dem Volltreffer und im Anschluss übermannten den 47-Jährigen die Gefühle. Tränen flossen, ehe Helmenstein auf die Schultern seiner Schützenbrüder gehoben wurde. Im Anschluss machte der neue König mit den Zuschauern die Welle, um sich dann auf den Weg zu seinem Vogel zu machen und den Augenblick ganz alleine zu genießen.
Angelegt – und getroffen — Die Königskette hängt fortan im Rathaus.
Dies alles konnte nur verstehen, wer die Vorgeschichte kannte. Seit Jahren hatte es der Gummersbacher Bürgermeister versucht, den Vogel herunter zu holen. Bislang ohne Erfolg, doch das änderte sich im 179. Jahr des Bestehens des Gummersbacher Schützenvereins. „Ich bin so glücklich“, freute sich der Rathauschef, schloss seine Frau Manuela in die Arme und man spürte, welcher Druck von ihm abgefallen war.
Mit ihm waren von 23 Schützen, die während des Schießens mit der Kleinkalibermunition gestartet waren, am Ende eine gute Handvoll übrig geblieben (unter anderem Thomas Hein, Dieter Herbrand, Markus Brand, Hartmut Müller-Solbach und Peter Lüdorf). 127 Schuss waren mit Kleinkaliber abgefeuert worden, ehe man auf die „dicke Munition“ umrüstete. Dann wurde es ernst, denn bei den 16/70er Königspatronen konnte jeder Schuss die Königswürde bedeuten.
Im vierten Durchgang nahm dann Frank Helmenstein genau Maß und traf ins Schwarze – der Vogel splitterte und zerbrach noch in der Luft in zwei Teile. Im Anschluss musste es schnell gehen, denn schließlich stand postwendend die Krönung an, da sich die Schützen beim Vogelschießen viel Zeit gelassen hatten. Heute Abend wird in der Schützenburg noch einmal kräftig das Tanzbein geschwungen – mit dem neuen Königspaar.
Bericht von Oberberg-Aktuell.de, 04.06.2012