Oberbergische Vereine haben sich auf das Finale der Champions League vorbereitet – Seitdem zwei deutsche Mannschaften ins Endspiel der Fußball-Champions League eingezogen sind, kann sich kaum jemand dem Duell zwischen Borussia Dortmund und Bayern München entziehen. Das sollte auch dafür sorgen, dass zumindest am morgigen Samstag wieder ein bisschen WM-Stimmung aufkommt und das Finale im ganzen Kreis beim Public Viewing genossen werden kann.
Beim Waldbröler Stadtfest macht macht die Werbegemeinschaft “Wir für Waldbröl” aus der Not, dass Fußballfans den Festivitäten fernbleiben könnten, eine Tugend. Marktmeister Günter Härting freut sich auf das Gemeinschaftserlebnis in der “Partyzone Pfeil” an der Nümbrechter Straße. “Wir haben eine vier Meter breite Großbildleinwand und rechnen zum Anstoß um 20.45 Uhr mit mehreren hundert Zuschauern”, sagt Härting. Die Partyzone ist überdacht.
Der Gummersbacher Schützenverein hat für den Schützenfestsamstag ebenfalls eine Lösung gefunden. Im neuen Anbau der Stadthalle wird die Partie zwischen dem alten und dem neuen Deutschen Fußball-Meister gezeigt. Der Festkommers, der um 20 Uhr beginnt, kann dann trotzdem besucht werden.
Die Bickenbacher Schützen tun es der Kreisstadt gleich und laden zum Public Viewing in die Schützenhalle. Auch in Alferzhagen kommen Sportsfreunde auf ihre Kosten. Der Männergesangsverein Alferzhagen-Merkausen sorgt im Rahmen seines Frühlingsfestes für eine Übertragung im Festzelt.
“Stimmung wie in Wembley”, wo der Champions-League-Sieger ermittelt wird, verspricht der Löschzug Lichtenberg. Christian Stricker von der Feuerwehr Morsbach geht davon aus, dass das Fußballgucken im Gerätehaus bis zu 400 Leute anlocken könnte: “Während der Welt- und Europameisterschaften war die Resonanz immer riesig. Daher haben wir uns auch bei diesem Endspiel für Public Viewing entschieden.” Die Oberwiehler Feuerwehr schlägt in die selbe Kerbe. Eine Großleinwand im Gerätehaus soll Borussen, Bayern und Neutrale gleichermaßen anlocken.
Viele Fußballfans strömen auch in Kneipen und Gastwirtschaften, um ein spannendes Spiel zu erleben. In Gummersbach laufen, auch wegen der Doppelbelastung durch das Schützenfest, die Drähte heiß. Die Stadtterrassen vermelden bereits um die 200 Reservierungen für den Finalabend. Mike Bierögel, Chefkoch der Stadtterrassen, rechnet mit noch deutlich mehr Zuspruch. “Wir werden etwa 400 Plätze zur Verfügung stellen können. Wir erwarten schließlich auch noch die Schützen”, sagt Bierögel.
Die Nachbargaststätte Baumhof ist ebenfalls schon so gut wie ausgebucht – jedenfalls im Innenraum. Tanja Lindow hofft auf gutes Wetter: “Kaum jemand hat sich getraut, für draußen einen Tisch zu reservieren. Doch wenn das Wetter mitspielt, werden wir auch im Biergarten Fernseher aufstellen.”
Die Wetterprognose sieht nicht allzu gut aus: Die Meteorologen kündigen wechselhaftes Wetter an. Das Regenrisiko liegt bei 25 Prozent, das Quecksilber kommt kaum über die 12-Grad-Marke hinaus.
Artikel der OVZ vom 24.05.2013