Schützenverein würdigte Verdienste von Henner Luyken (81) in fünf Jahrzehnten – Ein Jubiläum des Gummersbacher Schützenvereins ist immer auch ein Ehrentag für Dr. Henner Luyken. Zum einen, weil der Gummersbacher Arzt im Jahre 1958 Schützenkönig wurde, als der Verein sein 125-jähriges Bestehen feierte. Zum anderen, weil er von nun an zur prägenden Figur für den Verein wurde. Henner I. stiftete damals einen Schießpokal und übernahm noch im gleichen Jahr sein erstes Amt im Vorstand.
Und der Gewinner ist: Henner Luyken (li.) nahm die originelle Auszeichnung aus der Hand des Vizevorsitzenden Udo Wiesener entgegen. Der ganze Saal applaudierte stehend. (Foto: Latos)
Der Festkommers im Jubiläumsjahr 2008 war darum erneut Anlass für eine Würdigung des Mannes, der bereits 1989 zum Ehrenvorsitzenden des Schützenvereins ernannt worden ist. Vorsitzender Stefan Schnell fragte zu Recht: „Was kann man jemandem geben, der bereits alle Auszeichnungen bekommen hat?“ Doch Vizevorsitzender Udo Wiesener hatte eine originelle Lösung vorbereitet. In der Festschrift am Ende eines Kapitels über Luykens Wirken hatte Wiesener angedeutet: „Und wenn es einen Oscar für die beste Hauptrolle in einem Schützenverein geben würde – er wäre der Preisträger.“
Filmpreis-Statuette in Los Angeles besorgt
Und nun gibt es diesen Oscar. Wiesener hatte über seine Schwägerin, die in Los Angeles lebt, eine authentische Replik des legendären Filmpreises besorgt und gravieren lassen. Luyken nahm sie gerührt entgegen, während der ganze Festsaal applaudierte und dreimal „Horrido“ rief. Udo Wiesener erinnerte noch einmal daran, dass Luyken als Vorsitzender und später als Ratgeber sich wirkungsvoll für die Modernisierung des Gummersbacher Schützenvereins eingesetzt hat. Besondere Verdienste habe er sich mit dem Erhalt der Schützenburg und mit der Aufarbeitung der Vereinsgeschichte erworben.
Der 81-jährige Luyken selbst ist gesundheitlich schwer angeschlagen. Dass er zusammen mit Ehrenkassierer Rolf Naumann und den Ehefrauen in einer Kutsche auf den Steinberg gefahren wurde, war aber auch eine angemessene protokollarische Ehre. Gegenüber unserer Zeitung sagte Luyken, die Lobreden seien ihm doch „etwas übertrieben“ erschienen. Seine Maxime sei es gewesen: „Wenn man eine Aufgabe übernimmt, muss man sie auch erfüllen.“
Artikel der OVZ vom 19.5.2008