Stefan Schnell, 1. Vorsitzender des Gummersbacher Schützenvereins, erlegte den Königsvogel mit dem 132. Schuss.
Bilder: Bernd Vorländer — Seine Schützenkameraden ließen den neuen Gummersbacher Schützenkönig Stefan Schnell hochleben.
„Das war ein Blattschuss, unfassbar“, freute sich Stefan Schnell. Sekunden vorher hatte er den Vogel, der am Ende keine Gegenwehr leistete, mit der 16. Patrone der 16/70er Königsmunition von der Stange befördert. Zuvor hatte das Federvieh noch tadellos ausgeschaut, als am Ende sechs ernsthafte Interessenten versuchten, ihm den Garaus zu machen. Insgesamt 18 Schützen hatten mit kleiner Verspätung zunächst den Kampf aufgenommen und insgesamt 116 Schuss Kleinkalibermunition auf den Vogel abgegeben. Dann stellte man auf die große Munition um.
Der neue Schützenkönig freute sich mit seiner Familie.
Neben Stefan Thurk, Stefan Schnell und Stefan Wenzel kamen in diesem Jahr allein drei Bewerber aus dem Rathaus. Neben Bürgermeister Frank Helmenstein legten auch der stellvertretende SPD-Fraktionschef Thomas Hähner und Jugendamtsleiter Thomas Hein an. Indes – an Stefan Schnell gab es kein Vorbeikommen. Sein glänzender Schuss saß genau im Ziel – und das, obwohl sich Schnell erstmals um die Königswürde beworben hatte. Der Jubel war entsprechend groß, und der neue König, der Vorgänger Götz Timmerbeil ablöst, strahlte übers ganze Gesicht. Freudetrunken nahmen ihn seine Schützenbrüder auf die Schultern und ließen den neuen König hochleben. Dann erst konnte Schnell seine Frau Anne in die Arme schließen, die am Rande des Schießplatzes mit gezittert hatte.
Beim Schuss von Bürgermeister Frank Helmenstein qualmte es mächtig.
Trotz des nasskalten Wetters hatten überraschend viele Menschen den Weg zur Hermannsburg gefunden, um das Vogelschießen mitzuverfolgen. Niemand ließ sich von dem Nieselregen abschrecken, und um 17:29 Uhr war es nach knapp zwei Stunden soweit: Der neue König war gekürt. Wenig später ging dann auch die Krönung in feierlichem Rahmen über die Bühne, ehe die Schützen am Abend beim Fest-Abend noch fleißig das Tanzbein schwangen. Bereits am Wochenende hatte der Schützenvereine erfolgreiche und langjährige Mitglieder geehrt. Herbert Berg wurde vom Vorstand des GSV zum „Ehren-Musik-Kommissionär ernannt und erhielt das goldene Vereinsabzeichen.
Bild: adi — Das neue Gummersbacher Königspaar: Anne und Stefan Schnell.
Der Hans-Jost-Gedächtnispokal ging in diesem Jahr an die Kompanie West. Mit Stephan Knopp ging ebenfalls an einen Schützen der Kompanie West der Hubert-Sülzer-Pokal. Beim Damenpokal konnte Monika Fischer ihren Vorjahrserfolg mit 296 Ringen wiederholen. Karl-Heinz Bembenek wurde als bester Schütze ausgezeichnet.
Bericht von Oberberg-Aktuell vom 31.5.2010