Am kommenden Wochenende lädt der Gummersbacher Schützenverein die Oberberger aus nah und fern wieder dazu ein, gut gelaunt zu feiern. Das diesjährige Schützenfest rund um die Schützenburg, die Kirmes und die Konzerte bieten für jeden Geschmack das Richtige und sollen zahlreiche große wie auch kleine Besucher anlocken.
Wie es Tradition ist, haben die Grünröcke keine Mühen gescheut, um ihren Besuchern ein attraktives Programm zu bieten, mit dem man dem Alltag für ein paar unterhaltsame Stunden auf dem Gummersbacher Schützenfest entfliehen kann. Unterstützt wurden sie dabei wie schon in den Jahren zuvor von etlichen heimatverbundenen Sponsoren, die in der Region zu Hause sind.
Auf ein tolles Hofjahr blickt das amtierende Gummersbacher Schützenkönigspaar, Stefan und Anne Schnell, zurück. Energie, Tatkraft und viel Vergnügen sind die Schlagworte, mit denen Stefan Schnell die Zeit im Kreise seiner Hofdamen und -herren beschreibt. “Unsere Regentschaft geht nun bald zu Ende, aber für mich ist in diesem Jahr der Traum eines Gummersbacher Jung zur Realität geworden”, erklärt der noch amtierende König.
Dennoch wird er seinem Nachfolger nach dem Königsvogelschießen am Montag, möglicherweise mit ein bisschen Wehmut in der Stimme, herzlich gratulieren. Der Gummersbacher Schützenverein ist laut seinem stellvertretenden Vorsitzenden Udo Wiesener ein Verein, in dem Wert auf den Erhalt der Tradition gelegt wird. “In unserer langjährigen Vereinsgeschichte wurden einige Freundschaften mit anderen Vereinen geschlossen und stets gepflegt.”
Zu den befreundeten Vereinen gehört die Gesellschaft zur Eintracht von 1811, die im Januar ihr 200-jähriges Bestehen mit einem großen Festakt feierte und sich dem 1833 gegründeten Gummersbacher Schützenverein seit vielen Jahren eng verbunden fühlt. Daniel Heuser, Gründungsmitglied der Eintracht, wurde 1835 der erste Gummersbacher Schützenkönig.
Das Schützenfest entwickelte sich im Verlauf der Jahrzehnte immer stärker zu einem Volksfest, auf das sich die Gummersbacher schon lange vorher freuten. Die Mitglieder der Eintracht sahen es als Ehre an, auf den Königsvogel schießen zu dürfen, und so kamen aus ihren Reihen regelmäßig die Schützenkönige. Eine lieb gewordene Tradition, die auch Stefan Schnell, Mitglied beider Vereine, im vergangenen Jahr gerne weiter führte, als er den Königsvogel von der Stange holte.
Ebenso eng wie mit der Eintracht fühlen sich die Schützen auch mit dem VfL Gummersbach verbunden, der in diesem Jahr sein 150-jähriges Bestehen feierte – mit einem großen Festakt in der Schützenburg. Die Verbindung von Schützenverein und VfL hat eine lange Tradition. Bezeichnender Weise war im Jahr 1861 eines der Gründungsmitglieder des Gummersbacher Turnvereins (Ab 1937 VfL Gummersbach) im Jahr 1861 Lebrecht Steinmüller. Im gleichen Jahr wurde Lebrecht Steinmüller auch Gummersbacher Schützenkönig und 1867 Vorsitzender des Gummersbacher Turnvereins.
Auch unter den Mitgliedern des VfL fanden und finden sich zahlreiche Schützenkönige. Dazu gehören Heiner Brand (1991) und der Aufsichtsratsvorsitzende des VfL, Götz Timmerbeil, sowie Manfred Jost.
Artikel der OVZ vom 16.6.2011