(bv/12.06.2017-20:19)
Gummersbach – Olaf Schnell, neuer Würdenträger des Gummersbacher Schützenvereins, fegte den Vogel beim heutigen Vogelschießen mit dem zweiten Schuss der großkalibrigen Munition von der Stange.
Von Bernd Vorländer
Über zwei Stunden lang bissen sich insgesamt elf Aspiranten beim heutigen Vogelschießen des Gummersbacher Schützenvereins die Zähne an dem zähen hölzernen Gesellen aus. 125 Schuss Kleinkaliber-Munition konnten dem von der Schreinerei Knopp gefertigten “Milan von Gut Harbecke”, der am Freitag ehrenvoll getauft worden war, nichts anhaben. Dann ließ Schießmeister Klaus Rose, der mit seinem Team seit den Morgenstunden den Schießplatz an der Hermannsburg optimal hergerichtet hatte, auf die Königspatrone umrüsten.
Nunmehr lag auf der Jagdbüchse das Kaliber 16×70 an. Und als zweiter Schütze schritt Olaf Schnell zur Tat. Ein kurzer Moment des Innehaltens, ein Krachen, der Vogel wurde von einem Blattschuss getroffen und fiel in einem Stück zu Boden.
Olaf Schnell drehte sich freudestrahlend um: “War das geil”, entfuhr es ihm, ehe er von seinen Vereinskameraden auf die Schultern gehoben wurde. Dass der neue Gummersbacher Schützenkönig mit dem zweiten Schuss ermittelt wurde, dürfte kaum zufällig sein. Mit der Zahl zwei ist Olaf Schnell sein ganzes Leben verbunden.
Vor mehr als 50 Jahren als eineiiger Zwilling geboren, kam er sechs Minuten nach seinem Bruder Stefan zur Welt. Und der führt nicht nur den Schützenverein als Vorsitzender an, sondern holte sich als erster der beiden Zwillinge die Königswürde bereits im Jahr 2010. Jetzt zog Olaf Schnell nach. Vermutlich ein Novum in ganz Deutschland, dass zwei Zwillingsbrüder in einem derart großen Schützenverein diese Würde bekleiden.
Den Entschluss hatte Olaf Schnell beim heutigen Frühschoppen gefasst. Erstmalig hatte er heute sein Glück versucht und in den vergangenen Jahren darauf verzichtet, obwohl es in “gejuckt” hatte. Mit seiner Frau Tatjana regiert der selbständige Personalberater, der auch Vorsitzender des VfL Gummersbach ist, nun den altehrwürdigen Verein. 1986 war er zeitgleich mit seinem Bruder in den Schützenverein eingetreten.
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Artikel aus Oberberg-Aktuell vom 12.06.2017