Gummersbacher Jubiläumskönig

Stefan und Annette Gerhards gestern Abend als neues Schützenkönigspaar gekrönt

Gummersbach hat seinen Jubiläumskönig. Stefan Gerhards (44) von der Kompanie Stadtmitte holte gestern Abend den Königsvogel mit dem 50. Schuss dicker Munition von der Stange. Kurze Zeit später wurde er mit seiner Ehefrau Annette vom Vorsitzenden des Schützenvereins, Stefan Schnell, vor der Hermannsburg gekrönt. Hunderte Schaulustige, die ein wirklich packendes Vogelschießen verfolgen konnten, jubelten dem neuen Königspaar zu, dem in den kommenden zwölf Monaten Wolfgang Hecker als Oberhofmeister zur Seite stehen wird. Der selbstständige Handelsvertreter Stefan Gerhards wird als König im Jahr des 175-jährigen Bestehens des Gummersbacher Schützenvereins in dessen Geschichte eingehen.

Gerhards war gestern zum ersten Mal beim Vogelschießen dabei und traf auf Anhieb ins Schwarze. Zum dritten Mal trat Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein an. Doch der konnte trotz seines Trainingslagers bei Ex-Majestät Heinz Küper noch immer nicht den Vogel abschießen. Besonders ärgerlich für ihn: Er war einen Schuss vor Gerhards noch an der Reihe gewesen. Der OVZ versicherte der Bürgermeister, er werde so lange auf den Vogel schießen, bis er Gummersbacher Schützenkönig sei.

Mit 45 Minuten Verspätung hatte das Vogelschießen gestern Nachmittag auf der Hermannsburg begonnen. Den Männern mit den grünen Mützen schien es beim Frühschoppen in der Stadthalle sehr gut gefallen und das Bier geschmeckt zu haben. Übrigens: Mit Landrat Hagen Jobi haben die Gummersbacher ein neues, prominentes Mitglied in ihren Reihen, dessen jungfräuliche, grüne Schützenmütze erst einmal mit Bier und kalter Ente getauft wurde.

Auf der Hermannsburg angekommen, schossen sage und schreibe 17 Schützen mit dem Kleinkalibergewehr auf den Vogel. Der positive Aufwärtstrend im Verein schlägt sich offenbar auch in der Teilnehmerzahl beim Vogelschießen nieder. Klaus und Bernd Rose ließen bei frühsommerlichem Wetter 146 Schuss kleiner Munition auf den hölzernen Greif abfeuern, ehe auf die dicke Flinte umgespannt wurde.

Spreu trennte sich vom Weizen

Wer geglaubt hatte, dass jetzt alles schnell vorbei sein würde, sah sich getäuscht. Allerdings trennte sich spätestens jetzt die Spreu vom Weizen. Neben Gerhards im Wettbewerb blieben Wolfgang Hecker, Karl-Friedrich Bengelsträter, Johannes Sologuren, Götz Timmerbeil, Volker Hermann, Michael Knabe, Dieter Raymund und Frank Helmenstein.

Bei der Krönung dankte Schützenchef Schnell dem scheidenden Königspaar Wolfgang und Petra Müller. Beim Abschied munterte er sie mit der Feststellung auf, des einen Freud’ sei oft des anderen Leid. Zum Festausklang ging’s im Anschluss in die Stadthalle, wo noch bis in die Nacht getanzt wurde.

Artikel der OVZ vom 20.5.2008