Feine Torten, edle Pralinen – und ein Königsvogel

Wolfgang Hecker ist der neue Gummersbacher Schützenkönig – Mit dem 115. Schuss gab der Konditor und bekannte Cafehaus-Inhaber aus der Innenstadt seinen Kontrahenten das Nachsehen

Bilder: Bernd Vorländer (7), adi — Nach dem erfolgreichen Schuss nahmen die Schützenkmeraden Wolfgang Hecker auf die Schultern.
Dass Wolfgang Hecker fingerfertig ist, beweist er jeden Tag in seinem Cafe in der Gummersbacher Innenstadt, in dem es eine große Auswahl selbst kreierter Torten, Pralinen, Schokoladen und Gebäck gibt. Doch auch mit der Waffe kann der Konditormeister umgehen, was er am heutigen Nachmittag am Schießstand des Gummersbacher Schützenvereins auf dem Steinberg bewies.

Der Königsschuss der neuen Majestät. Sekunden später hatte Wolfgang Hecker den Vogel erlegt.

Mit dem 22. Schuss großer Munition fegte der 54-Jährige den Vogel herunter und war zunächst völlig überrascht. „Ich hab noch gesehen, wie der Vogel sich gedreht hat – und schon war er unten.“ Sprachs und wurde flugs von seinen Schützenkameraden auf die Schultern gehoben. Groß war die Zahl der Gratulanten, ehe sich Ehefrau Ellen einen Weg durch die Menge bahnte. „Hase, das hast du gut gemacht. Ich wusste gar nicht, dass du so gut mit der Flinte umgehen kannst“, meinte die neue Königin und hatte die Lacher auf ihrer Seite. Auch Sohn Philipp schloss seinen Vater in die Arme.

Ehefrau Ellen freute sich über den Blattschuss ihres Königs.

Hecker hatte zwar schon in den vergangenen Jahren einige Male „draufgehalten“, doch heute wurde er von guten Freunden animiert, sich am Schießen zu beteiligen. „Die haben mich einfach angemeldet. Tja, und dann habe ich das durchgezogen“, freute sich Hecker über seinen Königsschuss. Früher war er bereits einmal als Oberhofmeister und dreimal als Hofmeister tätig. Stefan Gerhards wird in Heckers Königsjahr das Amt des Oberhofmeisters innehaben.

Am Königsschießen hatten zunächst mehr als 15 Aspiranten teilgenommen, die mit Kleinkalibermunition dem hölzernen Vogel den Garaus machen wollten. Peter Paffenholz und Frank Messerer rupften das Federvieh mächtig, ehe nach dem 93. Schuss auf die Königspatrone umgerüstet wurde. Hier trennte sich dann die Spreu vom Weizen. Neun Schützen waren es schließlich, die um die Königswürde stritten. Wolfgang Hecker entschied den Wettkampf der Besten dann schnell für sich.

Oberberg-Online, 20.06.2011