Es war die letzte Ansprache von Stefan Schnell als Vorsitzender, beim gestrigen Kommersabend des Gummersbacher Schützenvereins (GSV). Vor zwei Wochen hatte er sein Amt an Markus Brand abgeben (OA berichtete), leitete den Festabend allerdings noch kommissarisch, da sein Nachfolger der noch amtierende Schützenkönig ist. Nicht nur für das Einspringen Schnells, sondern für sein gesamtes Engagement gab es lobende Worte von Markus Brand: „Du hast zwölf Jahre lang die Geschicke des Vereins mit Leidenschaft und Liebe geleitet und ihn entscheidend nach vorne gebracht“. Unter anderem hatte Schnell während seiner Amtszeit für einen Mitgliederboom beim GSV gesorgt, 250 neue Mitglieder akquirierte er.
Während seiner Ansprache machte der scheidende Schützenchef seinem Ärger über das aktuelle sportliche Abschneiden des VfL Gummersbach Luft: „Die Handballer sind nicht mehr erstklassig, der Abstieg wurde jahrelang vorbereitet“. Das passiere den Gummersbacher Grünröcken nicht: „Der GSV ist nicht zweitklassig“. Dafür sorgten laut Schnell erstklassige Partner, die das Vereinsleben finanziell unterstützen. „Das Schützenfest kostet einen sechsstelligen Betrag und es wird immer schwieriger, eine Schwarze Null zu schreiben“, so Stefan Schnell. An „Manpower“ jedenfalls scheint es den Kreisstädtern offensichtlich wirklich nicht zu fehlen, auf dem Lindenplatz waren so viele Schützen wie nie, über 500, zum Zapfenstreich und anschließenden Marsch durch die Stadt zur Schützenburg angetreten.
Einige von ihnen wurden für ihre sportlichen Leistungen geehrt: Nach aufwendiger Schießstandsanierung fand. Nach Ausfall im vergangenen Jahr fand wieder das Schießen um den Hubert-Sülzer-Pokal statt. Sieger wurde die Kompanie West, die auch den Hans-Jost-Gedächtnispokal holte. Die „Meisterkette“ verteidigte Vorjahressieger Tim Mertel mit 297 Ringen, den Hofpreis erhielt Holger Csef (87 Ringe).
Begonnen hatte das Fest am Freitag mit einem Open-Air-Konzert auf dem Schützenplatz, OA-Fotograf Michael Kleinjung fing einige Impressionen ein.