Gummersbacher Schützen sagen dem OSB adé

Die Mitglieder des Gummersbacher Schützenvereins haben bei der gestrigen Hauptversammlung den Austritt beim Oberbergischen Schützenbund (OSB) beschlossen.

Bilder: Adi — Die Vorsitzenden Udo Wiesener (links) und Stefan Schnell (rechts) ehrten Paulus Schmitz, Siegfried Barth und Bernd Erlinghagen für 40-jährige Mitgliedschaft mit dem silbernen GSV-Abzeichen.

Vorsitzender Stefan Schnell begrüßte rund 100 Schützenbrüder zur diesjährigen Jahreshaupt- und Vorfestversammlung in der altehrwürdigen Schützenburg (Stadthalle) auf dem Steinberg. Er hielt einen kurzen Rückblick auf die Jubiläumsfeierlichkeiten zum 175-jährigen Bestehen des GSV im Vorjahr, die alle Erwartungen übertroffen hatten. Bürgermeister Frank Helmenstein ergänzte, dass das Jubiläumsschützenfest nicht nur dem GSV sondern auch unserer Vaterstadt zur Ehre gereicht hat.

Trotz erhöhter Kosten in 2008 konnte Schatzmeister Horst Naumann von einem Kassenüberschuss berichten, so dass auch finanziell das Jubiläumsjahr einen positiven Abschluss fand. In den alle zwei Jahre stattfindenden Wahlen wurde der geschäftsführende Vorstand mit dem Vorsitzenden Stefan Schnell, dem 2. Vorsitzenden Udo Wiesener, dem Schatzmeister Horst Naumann und dem Schriftführer Sebastian Klein einstimmig wieder gewählt.

Mit einem großen Dank wurden die langjährigen Kassenprüfer Burkhard Müller und Clemens Mürtz auf eigenen Wunsch aus Ihren Ämtern entlassen. Ihre, für einen großen Verein bedeutungsvolle Aufgabe, übernehmen nunmehr der Steuerberater Frank Hegemann und der Steuerberater/Wirtschaftprüfer Götz Timmerbeil.

Klare Mehrheit bei der Entscheidung, dem OSB auszutreten.

Der Antrag auf Austritt aus dem Oberbergischen Schützenbund (OSB) zum Ende des Jahre 2009 wurde mit folgenden Argumenten vom geschäftsführenden Vorstand begründet: Der GSV hat eine wechselvolle Geschichte in seinem Verhältnis zum OSB zu verzeichnen, der von mehrfachen Austritten und Widereintritten gekennzeichnet ist. Als ausdrücklich passives Mitglied im OSB habe der GSV über alle Jahre eher einen fördernden Charakter und habe sich nie an der Ausrichtung des Verbandes beteiligt.

Die laut GSV Benachteiligung großer Vereine durch den OSB in Form von Beiträgen, Zwangsabnahmen von Nadeln und die Diskussion um die Übernahme der Musikkosten beim Bundesschützenfest entsprächen nicht den Interessen des Gummersbacher Vereins. Zudem entspräche die eher ordenträchtige Ausrichtung des OSB nicht der Anzugsordnung des GSV und nicht den Vorstellungen des GSV an einen modernen Auftritt eines Schützenvereins.

Bedeutsam ist die Tatsache, dass die Sportschützen im GSV durch ihre Mitgliedschaft im Rheinischen Schützenbund weiterhin an allen Schießwettbewerben teilnehmen können. Man habe sich auseinander gelebt und es sprächen keine neutralen Gründe mehr für einen Verbleib im OSB. Jedoch werde der GSV weiterhin ein offenes und freundliches Verhältnis zu allen Schützenvereinen in Gummersbach und darüber hinaus pflegen, was unter anderem durch das Schießen um den offen ausgetragenen neuen „Frank Helmenstein – Pokal“ unter Beweis gestellt werde, an dem alle Gummersbacher Männer im Alter ab 16 Jahr teilnehmen können. Verschiedene Stimmen aus der Versammlung heraus unterstützten den Antrag auf Austritt aus dem OSB, der im Anschluss mit wenigen Enthaltungen und nur einer Gegenstimme angenommen wurde.

Für Ihre 40-jährige Mitgliedschaft im GSV wurden die Schützenbrüder Siegfried Barth, Bernd Erlinghagen und Paul Gerhard Schmitz mit dem silbernen GSV-Abzeichen geehrt. Da sie nicht anwesend waren, erhalten die Schützenbrüder Erhard Bosch und Gerald Mieth die Ehrennadel per Post zugeschickt. Der Verein hat aktuell 855 Mitglieder und damit rund 70 mehr als vor zwei Jahren. Die erstmals von der neuen Festschriftkommission um den 2. Vorsitzenden und Redakteur Udo Wiesener erstellte 108 Seiten starke Festschrift wurde im Anschluss an die anwesenden Schützenbrüder verteilt.

Ein großer Dank richtet sich an den Stadthistoriker und Schützenbruder Gerhard Pomykaj, der mit seinem erstmalig in der Festschrift abgedruckten Artikel „Gummersbach vor 900 Jahren“ einen spannend erzählten Rückblick in die Anfänge von Gummersbach wagt. Die Festschrift, mit einer Auflage von 2.500 Stück, ist in Gummersbacher Cafes, Geschäften, Sparkassengeschäftsstellen und Banken in den nächsten Tagen kostenlos erhältlich. Ebenfalls steht diese in Kürze unter www.gsv1833.de zur Ansicht und zum Download bereit.

Die Vorausschau auf das Schützenfest vom 5. Bis 8. Juni verspricht wieder viele Highlights für Jung und Alt. Angefangen mit dem Kinderfest am Schützenfestfreitag mit dem „Figurentheater Köln“, Bob Ballon“ und natürlich der traditionellen Gebäckausgabe, über die Open Air-Veranstaltung am Schützenfestfreitag mit der „Tina Turner Revival Show“ und der „CH22 Band“ aus Gummersbach bis hin zur Wagenfahrt in das „märchenhafte“ Marienberghausen und dem Königsball am Sonntagabend mit der Topband „Happyness Voice“. Musikalisch umrahmt wird das Schützenfest von dem altbekannten Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr aus Olpe.

Udo Wiesener, Ehrenvorsitzender Horst Schmitzer, Stefan Schnell, Ehrenvorsitzender Henner Luyken, Schriftführer Sebastian Klein, Ehrenschatzmeister Rolf Naumann, Schatzmeister Horst Naumann (von links)

Bericht von Oberberg-Aktuell am 21.5.2009