Sehe mit Freude der Regentschaft von Rainer und Conny entgegen"

„Es war ein unbeschreiblich schönes Hofjahr unter der Regentschaft König Horst V.“, resümierte der erste Vorsitzende des Gummersbacher Sch ützen Joachim Lölsdorf.

Bilder: Adi — Königliche Feststimmung beim Open Air am Freitag Abend

“Aber ich sehe auch mit Freude dem kommenden Jahr unter der Regentschaft der neuen Majestäten König Rainer Raymund mit seiner Gattin Conny entgegen, zumal sie in meiner unmittelbarer Nachbarschaft wohnen. Die Konstellation des letztjährigen Hofes bleibt jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit für die Zukunft einzigartig!“

Hatte König Horst Naumann, selber als Geschäftsführer im Verein tätig, doch den gesamten geschäftsführenden Schützenvorstand in seinen Hof integriert. So blieb es an den alten ehemaligen Vorstandsmitgliedern, welche im voraus um ihr Einvernehmen gebeten wurden, die Arbeit vor und während des Festes zu verrichten. Diese wurde mit einem glanzvollen Wochenende belohnt.

Manche Hofherren ließen es zu gewissen Stunden mitunter an Disziplin fehlen.

Auftakt war das Open-Air Konzert am Freitagabend auf dem Festplatz vor der Stadthalle wo man mit der Tanzband „Bambis“ einen Stimmungsgarant verpflichtet hatte. Die Band brachte die Zuhörer mit kölschen Songs und ausgesuchten Oldies bei einstelligen Temperaturen zum schwitzen.

Der Stargast des Abends „Big-Brother Jürgen“, welcher durch drei Bodygards geschützt in zwei großen Limousinen an der Stadthalle eintraf, verpasste es, das Mikro an dem von den Bambis hervorgerufenen Stimmungshoch zu übernehmen. Die hatten den Star aber einfach zu früh angekündigt, rechtfertigte Manager Markus Krampe die angebliche Verspätung.

Altgediente Schützen schwelgen in Erinnerungen

Die Vollplayback-Darbietung des Kölners, in der er auch seine veröffentlichten Musiktiteln darbot, erlebte durch seine Tanzdarbietungen ihren Höhepunkt. Eingefleischte Jürgen-Fans umringten den Ford-Arbeiter nach seinem Auftritt, um eine Autogrammkarte von ihm zu erhaschen.

Im weiteren Verlauf des Abends zogen die Bambis wieder alle Register und “powerten” dem tanzfreudigen Volke bis tief in die Nacht einen Hit nach dem anderen unter.

Der Gummersbacher Festzug mit dem Hof Königs Horst V. am Samstag Abend

Am Samstag Nachmittag trafen sich die Kompanien in ihren Stadtteilen, um mit einem Sternmarsch zum Bismarckplatz zu gelangen. Dort wurde vor zahlreichen Zuschauer ein Potpourri der Marschmusik dargeboten. An dieses von den Kapellen Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Wenden, Musikverein Lichtenberg, Musikverein Heddinghausen und Musikverein Süng dargebotenen Platzkonzert werden sich viele der Anwesenden Zuhörer noch eine lange Zeit laben.

Der Moment, in dem der neue König ausgeguckt wurde?

Gestärkt hatte sich der Hof von Horst V. nicht nur kulinarisch in dem am Bismarkplatz ansässigen Restaurant, nein, man hatte zur Vesper auch den befreundeten König der Müllenbacher Schützen, Axel Wirth, nebst seiner Gattin sowie ihren gesamten Hofstaat zur Speise eingeladen, um mit ihnen den Schützenzug zur Festhalle hinauf gemeinsam zu bestreiten.

Ein besonderes Erlebnis ist immer wieder zu mitternächtlicher Stunde der Fackelzug.

Die Müllenbacher hatten als Dank ihre Böllerkanone samt den Kanonieren Wolfgang Brüning, Günther Schoppmann, Gert Hefendehl sowie den Jungschützen Lutz und Lorenz Brüning im Hexenbusch stationiert, um den Abmarsch gen Festhalle mit fünf unüberhörbaren Böllerschüssen einzuleiten.

Ob kleiner oder großer Schütze, eine Mütze ist immer präsent.

Dort angekommen wurden die Schützen und ihre Gäste beim Festkommers von Horst Schmitzer empfangen. Trotz Ausfall des Mikrofons wusste sich der Ehrenvorsitzende Schmitzer in der voll besetzten Halle stimmlich zu behaupten, so das er auch etliche Ehrengäste begrüßen konnte. Darunter neben Bürgermeister Paul-Gerhard Schmitz dessen Vorgänger Karl Holthaus, die Bundestagsabgeordnete Ina Albowitz sowie die Landtagsabgeordneten Peter Biesenbach und Prof. Friedrich Wilke.

Die männlichen Hofmitglieder auf dem Marsch vom Königsfrühstück zum Frühschoppen.

Die Ladehemmungen an den Flinten (wir berichteten) führten bei Rainer Raymund fast zur Resignation.

Mit einem Mini-Fernrohr beobachtet “Paul” Erlinghagen die Trefferlage.

Bei den Ehrungen der Sportschützen überreichte Schmitzer Horst Erger, bei 297 von 300 errungenen Ringen, die Meisterkette. Bei den Frauen war wieder einmal die herausragende Sportschützin Elfriede Graudenz mit 287 von 300 Ringen erfolgreich. Der Hofpreis ging in diesem Jahr an Peter Pfaffenholz (90 von 90 Ringen).

Am Hofschießen darf sich im übrigen jedes Vereinsmitglied und nicht wie oft angenommen nur der Hof beteiligen. Den Hubert-Sülzer-Pokal sowie den Hans-Jost-Gedächtnispokal bekamen die Schützen der Kompanie West überreicht.

Nach einem gelungenen Festkommers trafen sich gegen Mitternacht rund 200 Festbesucher zum Fackelmarsch. Dieser traditionelle Rückmarsch in die Stadt bot den Beteiligten wie den Gummersbachern Nachtschwärmern einen optisch ebenso wie gehörvollen Hochgenuss bis zur seiner Aufl ösung in der Schützenstraße.

Königswürde nach etlichen Jahren der erfolglosen Versuche endlich erworben

Am frühen Sonntagmorgen hieß es wieder rechtzeitig auf den Beinen zu sein, um sich an der Sporthalle Reininghausener Straße zu dem Start des alljährlichen Autokorsos einzufinden. Dieser führte die Kolonne von zeitweise über 100 Fahrzeugen über Vollmerhausen, Oberwiehl, Brüchermühle nach Denklingen wo es in der Residenz Burgberg Frühstück gab.

Zurück ging es über Heischeid und Drespe nach Niederseßmar, wo man sich sammelte, um geschlossen über die Kaiserstraße durch die Kreisstadt durch Hunderte von Zuschauern in Richtung Stadthalle zu fahren. Die diesjährigen Sieger des Schmückwettbewerbs waren die Familie Schmidt aus dem Baumhof mit einem geschmückten Ami Pick-up, auf dem zweiten Platz die Schmückgemeinschaft Hexenbusch mit einem besonders getarnten Land Rover und auf dem dritten “Podiums”platz die Familie Heppe mit einem beschmückten VW.

Die alte Majestät Horst Naumann (M.) gratuliert seinem Nachfolger.

Für den Montagmorgen hatte seine Majestät Horst V. ins Foyer des Bühnenhauses zum Königsfrühstück geladen. Viele Gäste fanden sich, ein so das alle Plätze belegt waren, als es zum Jahresresümee durch den Oberhofmeister Frank Hegemann kam (dazu mehr in einem gesonderten Bericht).

Von dort ging es dann wieder per Fußmarsch in Richtung Stadthalle wo es einen männermordenden Frühschoppen gab. Am Nachmittag dann das schon geschilderte Vogelschießen, welches mit der neuen Majestät Rainer den Gummersbachern Schützen einen Regenten nach Maß lieferte. Den Ausklang fanden der neue Hof und etliche Gäste bei einem Festabend mit der Tanzkapelle Nachtexpress. Horrido!

Eine kleine “Panne”: Der Vorsitzende Joachim Lölsdorf (r.) sucht vergebens den Königsorden zur Übergabe, den jedoch noch Geschäftsführer Horst Naumann (l.) sich im Vorfeld schon eingeheimst hatte.

Ohne Worte…

Bericht von Oberberg-Aktuell am 13.6.2001